1. Einleitung

1. Einleitung



Wenn man sich dazu entschlossen hat, Haustiere zu halten, sollte man sich in erster Linie einmal darüber klar werden, was man von diesem Tier erwartet. Der eine sucht einen treuern Freund, der andere einen Spielkameraden und der dritte ein interessantes Lebewesen, welches er beobachten kann.

Dabei muss man sich einer Sache allerdings immer bewusst sein:

Jedes dieser Lebewesen hat ganz eigene Bedürfnisse, auf die man sich immer einstellen muss. Der Tierhalter muss akzeptieren, dass so manches vermeintliche Kuscheltier eigentlich gar nicht geknuddelt werden möchte und seinen Besitzer schmerzhaft verletzen kann, wenn er es trotzdem versucht. Am Beispiel des eigentlich nachtaktiven Hamsters oder von Kaninchen in Kinderhänden sieht man immer wieder, wie ein Lebewesen als Spielzeug missbraucht, fern seiner Bedürfnisse gehalten, gequält und schließlich, wenn es dann langweilig geworden ist, schändlich vernachlässigt wird.

Dabei sollte man sich eines immer vor Augen halten:

Wenn man sich ein Tier anschafft, übernimmt man dafür sehr viel Verantwortung, nämlich jene für ein Leben. Und selbiges gilt natürlich auch für die Ameisenhaltung, denn auch wenn diese Tiere teilweise sehr preiswert und zahlreich vorhanden sind, sind sie am Leben und haben Bedürfnisse. Aber welche? Wonach soll man eigentlich genau suchen, wenn man mit der Ameisenhaltung anfängt? Welche Informationen benötigt man? Welche „Guides“ muss man sich genauer anschauen? Was ist unklar und wonach muss oder kann man fragen? Dieses eigentlich einfache Problem wird sehr leicht zu einem Dilemma für alle Beteiligten. Es ist natürlich völlig legitim, dass man bei Interesse an diesem Thema, oder wenn man sich eigentlich noch gar nicht sicher ist, ob Ameisenhaltung wirklich was für einen ist, nicht tagelang alle möglichen Beiträge lesen möchte, bis man endlich eine winzige Information gefunden oder sich eine konkrete Frage umfassend selbst beantwortet hat.

Genau hier kommt diese Broschüre ins Spiel:

Ziel ist es, allen potentiellen Einsteigern und Interessenten einen kleinen Leitfaden zu präsentieren, in dem chronologisch einige wesentliche Aspekte der Ameisenhaltung kurz besprochen werden. Diese Broschüre möchte euch hiermit also eine kleine Hilfestellung geben, damit ihr euch im Dschungel aus lateinischen Begriffen und Bezeichnungen, unzähligen verschiedenen Arten und hunderter von Angeboten nicht verirrt.Natürlich kann hier nicht auf jede einzelne Ameisenart und ihre Bedürfnisse eingegangen werden, sondern es wird nur ein groben Zusammenfassung vermittelt.

Das heißt:

an einigen Stellen könnte man ganz gewiss noch Ergänzungen machen und es gäbe hier und da auch Alternativen. Der Grund, warum ich darauf verzichte, ist nicht, euch Informationen vorzuenthalten, sondern eine zugegebenermaßen sehr komplexe Sache möglichst einfach zu machen. Weiterhin sei gesagt, dass sich die folgenden Ausführungen hauptsächlich auf die sogenannten „Einsteigerarten“ beziehen.

Der Grund dafür ist auch recht einfach:

so viele Arten es gibt, so unterschiedlich sind sie auch. Es gibt über 14.000 bekannte Ameisenarten und davon kann man sicher mehrere hundert theoretisch halten. Damit ist klar, wieso man natürlich in diesem Rahmen keinesfalls Aussagen über alle möglichen Arten gleichzeitig machen kann.

Ein kleiner Wegweiser zum eigenen Volk

Einleitung

2.Ameisenhaltung im Allgemeinen

2.1 Warum eigentlich Ameisen?
2.2 Die Ameisenhalterin, Der Ameisenhalter

3.Die Ameisenhaltung im speziellen

3.1 Einsteigerarten und Winterruhe
3.2 Das Formicarium
3.3 Das Nest
3.4 Die Arena
3.5 Die Einrichtung
3.6 Die Ausbruchssicherung
3.7 Futter
3.8 Das erste Volk
3.9 Stress
3.10. Winterruhe

4. Gefahren durch Ameisenhaltung

4.1 Exoten
4.2 Biologische Invasion
4.3 Parasiteninfektion
4.4 Intraspezifische Homogenisierung
4.5 Fazit